Autor*innen & Illustrator*innen, News
24. Februar 2023
Jahrestag der Trauer und des Hoffens
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges blicken Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw zurück.
„Ein Jahr ist seit der groß angelegten russischen Invasion unseres Zuhauses vergangen. Ein Jahr voller Verlust, Schmerz, Trennung und Trauer. Ein Jahr, in dem unsere Kinder reifer wurden als viele Erwachsene. Ein Jahr der andauernden Zerstörung – unserer Leben, Städte, Träume … Unzählige Tage auf das Beste warten. Die Tage und Stunden bis zum nächsten Angriff zählen. Und der Feind sagt, dass unsere Tage längst gezählt wären. Dass für uns bereits alles entschieden sei.
Aber von Tag zu Tag werden wir stärken. Jeden Tag finden wir uns dem Sieg näher. Allein würden wir das nicht schaffen. Dieses Jahr hat uns die Aufrichtigkeit, Empathie und Unterstützung von Millionen von Menschen aus der ganzen Welt gezeigt.
Vielen Dank für den Beistand für diejenigen, die ihr Zuhause verlassen mussten! Und vielen Dank für die Unterstützung der Ukrainer*innen, die geblieben sind und ihre Heimat verteidigt haben. Unsere Heimat ist nicht nur ein Territorium. Es ist auch unsere Sprache, Kultur, Traditionen und unsere Werte.“
Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw, Lwiw/Ukraine

Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw leben und arbeiten in Lwiw. Zusammen haben sie zahlreiche Bücher für Kinder und Erwachsene geschrieben, illustriert und gestaltet. Im Gerstenberg Verlag ist zuletzt ihr Kinderbuch „Als der Krieg nach Rondo kam“ erschienen. Mit ihrem Kindersachbuch „Sehen“ waren sie 2022 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
„In Gedanken sind wir weiterhin bei den Menschen und dem schrecklichen Kriegsgeschehen in der Ukraine“, betont Gerstenberg-Geschäftsführerin Daniela Filthaut. „In den vergangenen Monaten wurde deutlich, wie viel wir alle an unserem jeweiligen Platz tun und wie wichtig dabei Kultur und Kreativität sein können. Kinderbücher aus anderen Ländern, mit anderen Lebens- und Alltagserfahrungen und künstlerischen Ausdrucksweisen bauen Brücken. Sie sind ein Baustein für Demokratie, Frieden und Freiheit.“