Unterrichtsmaterial Klasse 1-4, Service für Schulen
22. November 2024
Sprachspiele zu „Ein Liekesch für Jascha“
In dem Kinderroman Ein Liekesch für Jascha spielt das Erlernen der noch fremden Sprache und das Missverstehen eines Wortes eine handlungstreibende Rolle. Doch wie fühlt es sich an, wenn man mit Sprachbarrieren zu kämpfen hat? Unsere Sprachspiele laden zum Ausprobieren und Reflektieren ein.
Der Einstieg in die Geschichte
Zum Einstieg wird dieser kurze Abschnitt zunächst laut vorgelesen. Die Kinder hören zu und denken dabei schon einmal darüber nach, was Jaša wohl empfunden hat, als er das Wort „Liekesch“ nicht verstand.
„Deine Arme sind so dünn. Du solltest [Liekesch] machen, Jaša“, sagt Frau Link und zeigt auf ihren Oberarm. Sie lächelt.
Jaša versteht schon, dass mit seinen Armen etwas nicht stimmt, aber er hat das eine lange Wort nicht verstanden. Irgendwie muss ich ihr zeigen, dass ich sie nicht verstanden habe, denkt Jaša. Am besten, ich sage nichts.
Rätsel: Was könnte das Wort bedeuten?
Da Jaša das Wort „Liegestützen“ nicht verstanden hat, laden wir die Kinder ein, zu raten, was es bedeuten könnte. Vielleicht denken sie sich alternative Bedeutungen für das Wort aus oder versuchen, es zu erklären. Die Kinder sollen kreativ werden: Was könnte Frau Link wohl gemeint haben?
Reflexion und Austausch:
- Besprecht, wie es sich angefühlt hat, ein Wort nicht zu verstehen.
- Warum ist es manchmal schwer, jemanden richtig zu verstehen?
- Was könnten wir tun, wenn jemand uns nicht versteht, um Missverständnisse zu vermeiden?
Glasklar- Sprachspiel
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie Schauspieler oder Politiker ihre Aussprache so klar und präzise hinbekommen? Mit diesem einfachen Trick könnt ihr es ausprobieren – alles, was ihr dafür braucht, ist ein Korken!
1. Korken vorbereiten: Jeder nimmt einen Korken und hält ihn längs mit den Schneidezähnen fest. Achtet darauf, den Korken sicher im Mund zu halten, sodass ihr gleichzeitig noch sprechen könnt.
2. Sätze vorlesen: Wählt aus dem Buch einen Satz aus, den ihr laut lesen wollt. Das können auch einzelne Worte sein, z.B. solchen, bei denen Jaša mit der Aussprache Schwierigkeiten hat (wie „Liegestütze“ oder „Weihnachtsausverkauf“).
Und wer es ganz knifflig mag, sucht am Ende noch einen polnischen Satz aus dem Buch raus, wie „Konopac za preskakanje“ – das ist schon ohne Korken richtig schwer.
3. Wiederholung: Lest den Satz zehnmal mit dem Korken im Mund laut vor. Konzentriert euch dabei auf eure Aussprache.
4. Korken herausnehmen: Nehmt den Korken aus dem Mund und sprecht den Satz erneut – diesmal ohne Korken.
5. Reflexion: Wie fühlt sich eure Aussprache jetzt an? Habt ihr das Gefühl, die Wörter klarer und deutlicher zu sprechen? Wie fühlen sich eure Lippen und euer Mundraum an – lockerer oder eher angespannt?
6. Gesprächsrunde: Zum Schluss könnt ihr darüber sprechen, ob die Übung die Aussprache verbessert hat und warum. Fühlt es sich anders an, als ihr vorher erwartet habt?
Idee von: Sabrina Virone, Gerstenberg Verlag